DM Senioren: Sechs Titel für den LAC!

1. Juli 2018

Mönchengladbach, 30. Juni / 1. Juli 2018

Mindestens sechsmal hatten LAC-Athleten/innen Grund zum Jubeln: So oft setzten sich unsere Starter bei den diesjährigen Titelkämpfen der Senioren in Mönchengladbach die Krone als Beste ihrer Disziplinen auf. In Wirklichkeit wurde aber deutlich mehr gejubelt, denn zu den sechs Goldmedaillen kamen auch noch eine Silberne und viele starke Leistungen hinzu, zumeist Jahresbestleistungen. Und die Sonne strahlte an allen drei Tagen mit unseren Athleten um die Wette: Bestes Wettkampfwetter begleitete die Aktiven während dieser drei tollen Leichtathletiktage.

Zu den Strahlenden gehörte auch Bettina Belau, die zwar vor allem über die 80 m Hürden der W40 als Vierte (12,87 s) knapp die erhoffte Medaille verpasste, aber nur mit dem Weitsprung (4,70 m; Windlotterie, ständige Änderungen am Anlauf) haderte, ansonsten über die kurzen Sprintstrecken Jahresbestzeiten lief (100 m 13,67 s/+2,4 m/s, 200 m 28,71 s/-0,3 m/s). Die ehrgeizige Athletin, die nur zweimal wöchentlich trainieren kann, verbessert sich stetig und ist zu einer festen Größe im LAC geworden. Mit ihrer Disziplin und Zielstrebigkeit ist sie ein Vorbild in der immer größer werdenden Trainingsgruppe.

Zwei Doppelmeister gab es zu feiern: Seinem überlegenen Diskussieg am Samstag (52,33 m) fügte Ralf Mordhorst in der M45 im Kugelstoßen mit 15,16 m eine weitere herausragende Leistung und den dafür mehr als verdienten Titel eines Deutschen Meisters hinzu. Sein Ziel, den Landesrekord im Kugelstoßen – mit dem Diskus hat er den Landesrekord ja bereits seit April inne und diesen inzwischen immer weiter verbessert – verfehlte er dabei um nur zwanzig Zentimeter. Der Rekord besteht seit nunmehr 25 Jahren, wird von Reinhard Krone (Ahrensburger TSV) mit 15,36 m gehalten und ist nun reif, verbessert zu werden.

Kleine Anekdote am Rande: Nach dem Diskuswerfen musste Ralf ärztlich versorgt werden. Keine Sorge, ihm flog keine Scheibe an den Kopf und er stürzte auch nicht im sehr glatten Ring, sondern die vielen kleinen und z.T. stark blutenden Wunden am gesamten Oberkörper inklusive Gesicht zog sich Ralf bei der Suche nach seinem Wurfgerät nach seinem zweiten Versuch zu. Der Diskus war nach dem Auftreffen auf dem von der Trockenheit der letzten Wochen knochenharten Platz links in die das Gelände begrenzende Hecke gerollt. Diese bestand teilweise aus stachelbewährten Brombeeren, deren Spitzen sich nun in Ralfs Haut bohrten und Arme, Schultern, Nase und Ohren aufrissen. Nach einem kurzen Schütteln und einer flüchtigen Abreibung mit einem Lappen ging es aber sofort weiter im Wettkampf, erst danach ließ er die vielen kleinen Kratzer und Wunden desinfizieren und versorgen. Der kleine Fauxpas des LAC-Vorstandes „Medien“, der beauftragt wurde, einen Sanitäter zur Anlage zu holen und sich dieser dann an der HAMMERWURFanlage einfand und sich wunderte, dass dort niemand blutete, sei hier nur am Rande vermerkt…

Zweite Doppelmeisterin war Mareike Becker, die mit Kugel und Hammer Titelträgerin in der W35 wurde. Dabei profitierte sie beim Kugelstoßen von einem Startkarten-Abgabefehler ihrer ärgsten Konkurrentin Wilma Jansen vom LT DSHS Köln, die nur außer Konkurrenz an den Titelkämpfen teilnehmen durfte. Dennoch stieß Mareike etwas unerwartet mit 12,19 m Jahresbestleistung, wird sie doch seit geraumer Zeit durch Probleme im rechten Kniebereich in ihrem Ehrgeiz stark gebremst. Trotzdem wollte sie sich die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften ihrer Altersklasse nicht nehmen lassen, galt es ja vor allem den Titel mit dem Hammer zu verteidigen. Dies gelang ihr am Sonntag dann auch trotz Schmerzen bravourös: Mit jedem ihrer sechs Versuche hätte sie sich den Titel gesichert, am Ende standen hier ebenfalls jahresbeste 42,10 m zu Buche.

Eine Schleimbeutelentzündung nahm M35-Sprinter Patrick Hagge die Möglichkeit, sich ebenfalls zweimal in die Titellisten eintragen zu können. Die Entzündung trat erstmals bei den Landesmeisterschaften der Männer und Frauen in der Vorwoche auf, eine Woche Schonung und Physiotherapie brachten die erhoffte Linderung. Am Samstag lief es dann mit zwei Jahresbestzeiten auch sehr gut für Paddy; nach 11,10 s bei +1,7 m/s Rückenwind als Vorlaufsieger blieb im Endlauf die Uhr schon bei 11,09 s (+1,5 m/s) stehen, gleichbedeutend mit dem Gewinn des Deutschen Meister-Titels. Der zweite LAC-Sprinter in dieser Altersklasse, Zbigniew „Speedy“ Sikorski wusste ebenso zu überzeugen: Nach 11,22 s bei 1,9 m/s Rückenwind als Sieger seines Vorlaufs gelang ihm im Endlauf als Zweiter hinter Paddy eine weitere Steigerung seiner Jahresbestleistung auf 11,19 s. Zwei Sprinter auf dem Siegertreppchen der M35 – ein tolles Bild, das auch für die 200 m am Sonntag angestrebt wurde.

Leider schälte sich bei der Erwärmung zur längeren Kurzsprintstrecke heraus, dass ein Start für Patrick ein unkalkulierbares Risiko darstellen würde: Die Schleimbeutelentzündung war wieder aufgebrochen, ein Start wurde in Absprache mit dem Trainer abgesagt. Tieftraurig musste Patrick schließlich dem Lauf von der Tribüne aus zusehen, als Trostpflaster blieb aber die Tatsache, dass sich hier mit Speedy Sikorski ein Vereinskamerad überlegen in 22,86 s bei 0,5 m/s Rückenwind durchsetzte. Für Paddy wäre es auch im unverletzten Zustand nicht leicht gewesen, Speedy den Sieg streitig zu machen, letztlich überwog dann auch die Freude über einen weiteren LAC-Titel.

An beiden Tagen hörte man Ähnliches von der Stadionsprecherin: „Und schon wieder steht jemand vom LAC Lübeck ganz oben!“ Das haben wir gern vernommen und vielleicht gibt es ja im nächsten Jahr noch mehr Gelegenheiten, über Titel, Platzierungen und Jahresbestleistungen zu jubeln. Für dieses Jahr bleibt festzuhalten: Alle Athleten waren hochmotiviert und in Topform am Start und es gibt mehr als sechs Gründe, auf unsere Teilnehmer an den Titelkämpfen stolz zu sein!